Hey Behinderter!?

Verfolgt man die Aktivitäten in social Media, stellt man in letzter Zeit wieder häufiger fest, dass es wohl Ok ist, Menschen mit sichtbaren Einschränkungen, die durch diverse Erkrankungen, Unfälle oder auch angeborene “Launen der Natur” entstanden sind, prinzipiell als “Behinderte” zu bezeichnen…..

Ist das wirklich Ok, oder ein gefährlicher Trend? Waren wir da nicht schon einmal und hatte das nicht letztlich eher negative Folgen? Enstanden nicht gerade dadurch Schimpfwörter, wie Behindis und ähnlich? UND ist es wirklich sinnvoll dagegen anzugehen, indem man mahnt, da bitteschön keine beledigenden Wörter zu kreieren? Liegt es nicht eigentlich in der Natur des Menschen und der Sprachentwicklung, “Klassenbeschreibung” anzuwenden, welche wir zu unserem Nachteil wieder fördern, wenn wir sie zulassen und auch noch antreiben? Ist es wirklich schön, Menschen, die dieser “Kategorie” zuzuordnen wären, eben darauf zu reduzieren und in einen Topf zu werfen? Denn auch wenn dies evtl. nicht bedacht oder ignoriert wird, tut man genau das! Möchtest Du, wenn man über Dich redet, dass man über den/die Behinderte(n) redet? Sind wir nicht alle einfach Menschen in zig Variationen, muss es da überhaupt eine klassifizierende Bezeichnung geben?

Was ist da los? Fehlt es denn Initiatoren dahinter an Weitblick?

Was sagst Du dazu? Hast Du auch schonmal wirklich darüber nachgedacht ob diese Entwicklung wirklich gut ist? Lass bitte gern einen Kommentar dazu da.

  1. Ich bin der Meinung, dass es überhaupt nicht gut ist, die Eigenschaften eines Menschen irgendwie zu bezeichnen oder gar zu klassifizieren. In einer echten Inklusiven Welt gibt es nur Menschen und Lebensumstände, auf die im Alltag und Berufsleben gesetzlich eingegangen werden muss, ohne besondere Strukturen für irgendwen zu haben. Es bedarf z.B. auch keiner Behindertenbeauftragten, oder derartiges ….. diese Trennung und Andersbehandlung ist des Gegenteil von Inklusion und da wäre die Bekämpfung der Bezeichung ein Schritt in die richtige Richtung. Diese zu fördern giest nur Öl in die Flamme von Exclusion und Diskriminierung von Menschen die aus irgendwelchen Gründen einen zusätzlichen Brocken ins Päckchen gelegt bekommen haben.

  2. Leider ist es schon immer so, Veränderungen der gesellschaftlichen Lebensbedingungen führen zur Radikalisierung der Bevölkerung. Klimakrise, Energiekriese, Flüchtlingskrise, Pandemien, Krieg und anderes verunsichern die Menschen und sie werden somit zur leichten Beute der radikalen Ränder der Gesellschaft, welche schnelle einfache Lösungen versprechen. Das Gebrüll “Deutschland den Deutschen” führte schon einmal zur massenhaften Vernichtung nichtarischer Bevölkerungsteile bis hin zur Vernichtung “unwerten Lebens”. Allein schon der Spruch “In einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist.” beinhaltet in seinem Umkehrschluss eine fatale Aussage, welche vielen nicht bewusst ist, die ihn gebrauchen. Ausgrenzung von Menschen, die in irgendeiner Form anders sind, ob nun mit geistig oder körperlichem Handicap, anderer Ethnie, in sexueller Orientierung oder in anderer Weise, hat gerade in Krisenzeiten viele Befürworter bis in die Mitte der Gesellschaft und gefährden unsere demokratische Grundordnung. Das sage ich euch als von SMA Betroffener und als Ossi, der bereits eine Diktatur durchlebt hat.

  3. Auch wenn ich persönlich kein Problem damit habe als “behinderter” bezeichnet zu werden, halte ich es nicht für richtig, dass dieses Wort verwendet wird… Viel zu oft (eigentlich täglich) hört man den Satz “Bist du behindert?”… (Hauptsächlich bei Menschen ohne Beeinträchtigung) Dies finde ich bedenklich.

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